Das heißt … – diese Worte benutzen wir häufig, um etwas vorher Gesagtes zu erläutern oder zu spezifizieren. Mit der Kommasetzung wird es in diesen Fällen aber genauso häufig nicht so genau genommen. Daher geht es in diesem Beitrag um die Zeichensetzung rund um das heißt.
Das Komma vor das heißt
Dieses Komma ist relativ einfach und nur die wenigsten lassen es fälschlicherweise weg. Schließt sich an einen Satz eine Erläuterung an, die mit das heißt beginnt, steht davor ein Komma.
Ich bin 1,50 Meter groß, das heißt eher klein.
Das Komma nach einem mit das heißt beginnenden Einschub
Geht der Satz nach dieser Erläuterung weiter, steht nach dem gesamten Einschub ein weiteres Komma. Er ist also in Kommas eingeschlossen, ähnlich wie wir das von Klammern kennen. Die Kommas kennzeichnen den Anfang und das Ende.
Ich bin 1,50 Meter groß, das heißt eher klein, und habe Schuhgröße 44.
Ohne den Einschub hieße der Satz: Ich bin 1,50 Meter groß und habe Schuhgröße 44.
Natürlich ist es nicht immer ganz so einfach, denn von dieser Regeln gibt es zwei Ausnahmen:
- Das schließende Komma entfällt, wenn die mit das heißt beginnende Erläuterung zwischen einem Attribut und dem dazugehörigen Substantiv steht und das Attribut spezifiziert:
Ich bin ein 1,50 Meter großer, das heißt eher kleiner Mensch. (Die Erläuterung [das heißt eher kleiner] erklärt das Attribut [1,50 Meter großer] näher und steht zwischen diesem und dem Substantiv [Mensch], das das Bezugswort ist.)
Ich trage gerne schlichte, das heißt einfarbige Kleidung. (Die Erläuterung [das heißt einfarbige] erklärt das Attribut [schlichte] näher und steht zwischen diesem und dem Substantiv [Kleidung], das das Bezugswort ist.)
Wenn der Satz danach weitergeht, schließt er ebenso ohne weiteres Komma an:
Ich bin ein 1,50 Meter großer, das heißt eher kleiner Mensch und habe Schuhgröße 44.
Ich trage gerne schlichte, das heißt einfarbige Kleidung und warme Schuhe.
Wenn das Komma anderweitig bedingt ist, weil der weitere Satzanschluss es erfordert, steht aber natürlich ein Komma nach dem Substantiv:
Ich bin ein 1,50 Meter großer, das heißt eher kleiner Mensch, der viel lacht.
Ich trage gerne schlichte, das heißt einfarbige Kleidung, die ich selten wechsele.
- Das schließende Komma nach der mit das heißt beginnenden Erläuterung entfällt, wenn die Erläuterung zwischen den Teilen eines Prädikats steht und dieses näher erklärt.
Ich trage noch so lange schwarze Kleidung, bis ich einen passenden roten Pullover gefunden, das heißt gekauft habe. (Der Einschub [das heißt gekauft] steht zwischen den Teilen des Prädikats [gefunden … habe] und erläutert es.)
Das Komma nach das heißt
Nun wird es etwas kniffliger und hierbei passieren auch die allermeisten Fehler. Folgt auf das heißt ein untergeordneter Nebensatz oder ein gleichgestellter Hauptsatz, dann steht direkt danach ein Komma.
Ich trage im Winter gerne schlichte Kleidung, das heißt, wenn es draußen kalt ist.
Ich bin ein 1,50 Meter großer Mensch, das heißt, ich bin eher klein.
Geht der Hauptsatz danach weiter, muss natürlich auch wieder ein schließendes Komma gesetzt werden:
Ich trage im Winter gerne schlichte Kleidung, das heißt, wenn es draußen dunkel ist, und warme Schuhe.
Ich bin ein 1,50 Meter großer Mensch, das heißt, ich bin eher klein, und habe Schuhgröße 44.
Übrigens: Das heißt wird sehr häufig mit d. h. abgekürzt. Dabei sollte darauf geachtet werden, mehrteilige Abkürzungen am Anfang eines Satzes auszuschreiben. D. h., dieser Satz ist so zumindest stilistisch fragwürdig, auch wenn die Kommasetzung stimmt; korrekt ist d. h. also nur mit kleinem d.
Quellen:
Stang/Steinhauer, Duden – Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen, 2011.
Duden – Sprachliche Zweifelsfälle, 9. Auflage, 2021.